"Ralle" ist unglücklich über den erneuten Wechsel auf der Torwart-Position

Autor: T. Rübe - 31.08.2023

Der Start des FC Schalke in die neue Saison ist in der zweiten Bundesliga nicht so gestartet wie erhofft. Die Schalker wollten nach dem Abstieg den sofortigen Wiederaufstieg ins Visier nehmen, doch stehen derzeit nach 4 Spielen lediglich 3 Punkte auf der Haben-Seite. Einer der wenigen Gewinner der bisherigen Saison ist Marius Müller, der für den zuvor verletzten Fährmann spielte und trotz der Misserfolge seine Sache mehr als ordentlich machte und sich somit direkt als neue Nummer 1 etablierte. Für Trainer Thomas Reis ist dadurch bereits der Gegenwind garantiert, doch bahnt sich schon das nächste Ungemach an, was sich auch schnell zum großen Politikum entwickeln könnte.

Denn dass Ralf Fährmann nunmehr lediglich die Nummer 2 bei den Schalkern ist, stößt beim Spieler und dessen Umfeld auf Unverständnis. So meldete sich Fährmanns Berater Stephan Backs, der im übrigen auch Alexander Nübel betreut, gegenüber der „SportBILD“ zu Wort: „Der Verein hat schon mehrfach den Fehler gemacht, den Torwart zu wechseln, unter anderem auch vor zwei Jahren, als Martin Fraisl gespielt hat. Und ich glaube, dass Ralf in der vergangenen Erstliga-Saison gezeigt hat, dass er deutlich besser ist. Ralf war zuletzt einer der besten Bundesliga-Torhüter. Es ist nicht akzeptabel und nicht nachvollziehbar, dass man nun wieder einen Wechsel vornimmt – ohne es auch sauber mit Ralf zu kommunizieren. So wird eine Schalke-Legende zerstört. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum Ralf dafür aufgehört hat, Kuchen zu essen…“

Diese Aussage war noch ein Seitenhieb auf den Klub, der damals den Torwart zum Rapport bestellt hatte, weil dieser als damalige Nummer 2 in der Kabine nach Einschätzung der sportlichen Führung zu viel Kuchen aß. So wäre das Verhalten des Schalker Urgesteins nicht professionell gewesen. Backs wiederum wirft der Führung ähnliches vor, denn Fährmann hatte von seiner Degradierung zur Nummer 2 über die Medien erfahren. Ursprünglich war der 34-Jährige für die aktuelle Saison auch als Nummer 1 eingeplant, doch verletzte er sich in der Vorbereitung, sodass Müller die ersten Spiele absolvierte und sich durch gute Leistungen im Tor festspielte.

In der Tat haben sich die Wechsel im Schalker Tor in den letzten Jahren überdurchschnittlich gehäuft. In den vergangenen 5 Jahren gab es 9 dauerhafte Wechsel des Stammtorhüters aus sportlichen Gründen. Betr. achtete man die temporären Wechsel aus Gründen von Sperrungen und Verletzungen, ergibt es insgesamt 23 Wechsel. Ein häufiger Protagonist dieser Wechsel war Ralf Fährmann, der überdies für Reis noch zu einem Problem werden könnte, da als Mitglied des Mannschaftsrats und Ur-Schalker in der Kabine eine der absoluten Führungsfiguren ist und sich Teile der Mannschaft laut „SportBILD“ eher hinter dem Keeper als hinter dem Trainer sehen. Zusätzlich leidet das Ansehen des Trainers unter den derzeitigen Misserfolgen, sodass Reis bald eine positive Serie starten müsste, sofern er nicht in Schalke stolpern möchte. Die Personalie Ralf Fährmann könnte nach Aussage von Stephan Backs aber diesbezüglich auch noch eine Rolle spielen.